Europa blickt Richtung Osten. Du begibst dich in die ehemalige Sowjetunion, weit weg vom trauten Nest Mitteleuropa. Schnell wird die neue Umgebung aufgesogen. Im Schwanken zwischen Neugierde auf Fremdes und Sehnsucht nach Vertrautem stellt sich unmittelbar die Frage: Was ist Heimat? Wie begegne ich mir und einer Welt, die anders ist, während ich selbst Exotikum bin?
Die Erfahrungen, die unsereins macht, wenn er eine gewisse Zeit seines Lebens etwa in Sibirien verbringt, sind schräg, widersprüchlich, witzig, brutal und faszinierend. In jedem Fall aber löst ein solcher Aufenthalt höchst ambivalente Gefühle aus und mündet in einem radikal und intensiv erlebten Zustand.
Die Begriffe Kulturschock und Globalisierung werden kaum voneinander zu trennen sein, wenn dereinst von dieser Jahrtausendwende die Rede sein wird. Hier wird die Sicht derer gezeigt, die diesen Prozess der Begegnung durchleben und verändert zurückkehren.
„Ich bin mir selber zum ersten Mal im Leben wirklich ganz reell und authentisch begegnet.“ Tobias Hipp, Lektor in Tiflis, Georgien
„Das ist absolut paradiesisch, diese Ruhe, diese Weite und alles so weiß. Soviel Schnee hab ich in meinem Leben noch nie irgendwo auf einem Haufen gesehen.“
„Also ich dachte wirklich, das ist das Ende der Welt. Es ist immer dasselbe: ein eisiger, grauer, mehliger Brei, der vom Himmel bis zur Erde runtergeht, der sich dann in Schlamm auflöst zu deinen Füßen und in Glatteis endet und du nicht normal laufen kannst, weil die Straßen nicht gestreut sind.“ Ulrike Fischer, Journalistin in Sibirien und St.Petersburg, Russland
„Anschnallen im Auto ist ein Zeichen für Schwäche und Angst… der Griff zum Gurt eine Beleidigung für den Fahrer.“ Barbara Wattendorf, Lektorin in Tiflis, Georgien
„Ich könnte mir kein schöneres Land vorstellen, um mit Kindern zu leben, als Russland.“ Heike Mall, Lekorin in Irkutsk, Sibirien